Von der "European Digital Identity Wallet" zur "European Business Wallet"

Gemäß Artikel 5a der eIDAS-Verordnung (EU) Nr. 910/2014 sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, bis Ende 2026 mindestens eine Europäische Brieftasche für die Digitale Identität (European Digital Identity Wallet, EUDIW) bereitzustellen. Die EUDIW muss die starke Authentifizierung, eine Identifizierung auf hohem Sicherheitsniveau und standardmäßig und kostenlos die Möglichkeit zur Erstellung von qualifizierten elektronischen Signaturen unterstützen. Darüber hinaus muss die EUDIW zertifiziert sein und ihr Quellcode muss unter einer Open-Source-Lizenz bereitgestellt werden. 

Während die Aktivitäten rund um Spezifikation, Standardisierung, Design, Entwicklung, Prüfung und Zertifizierung der verschiedenen EUDIW-Lösungen in ganz Europa auf Hochtouren laufen, hat die Europäische Kommission kürzlich die Einführung der "European Business Wallet" (EUBW) angekündigt. Diese soll die Initiativen rund um die EUDIW ergänzen und zum Eckpfeiler für einfache und digitale Geschäftsabwicklungen in der EU werden. Es soll Unternehmen eine nahtlose Umgebung für die Interaktion mit allen öffentlichen Verwaltungen bieten. 

Der vorliegende Beitrag bietet eine fundierte Momentaufnahme des aktuellen Stands der Entwicklungen rund um die EUDIW und die EUBW sowie eine Vision, wie das umgebende eIDAS-Ökosystem aussehen könnte, und Beispiele, wie dies zur vertrauenswürdigen digitalen Transformation unserer Gesellschaft in Europa und darüber hinaus beitragen wird.